Die Themenvielfalt der Philosophie ist schier grenzenlos. Sie ist weit mehr als die Summe des scholastischen Wissens – also des in Fächern gegliederten Lehrstoffs der Geistes- und Naturwissenschaften. Was immer menschlichen Geist beschäftigt, hat auch eine philosophische Dimension: Das Nachdenken über das, was man beobachtet oder sonstwie in Erfahrung bringt. Das ist so seit Alters her. In großer Ratlosigkeit angesichts einer – jenseits des häuslichen Alltags – rätselhaften Welt, mußte die Philosophie einleuchtende Erklärungen finden: Für Naturphänomene wie Gewitter, Überschwemmungen, Vulkanausbrüche, den Sternhimmel, den Lauf des Mondes, die Jahreszeiten, die Gestalt der Erde, die Existenz des Menschen, den Ursprung der Schöpfung und so fort. In der Renaissance, mit ihrem Exponenten Galilei, begann ein grandioser Siegeszug der experimentellen Wissenschaften, der zwar bis heute anhält – und doch gegenwärtig den menschlichen Intellekt mit schier unlösbaren Problemen konfrontiert. Wir sind Zeitzeugen heftiger Turbulenzen, die die Vorstellung von unserem Universum, unserer Existenz, der Schöpfung an sich im Innersten erschüttern.
Im Prinzip hat sich an der Aufgabe der Philosophie nichts geändert. Wo die Wissenschaft an Grenzen stößt, steht die Philosophie bereit. Sie vermittelt zwischen Ratio und Metaphysik. Sie bietet auch Perspektiven für ein säkulares Weltbild, das dem Menschen direkt zugewandt ist, ohne ideologische, ohne religiöse Zwänge. Die etablierten Kirchen haben ihr Terrain aufgegeben. Sie haben davor kapituliert, den Menschen auf seinen Wegen allzeit zu begleiten. Der Mensch muß mit massiven, komplexen Anforderungen der Moderne alleine fertig werden. Dieses Brachland steht der Angewandten Philosophie offen. Philosophie als kompetenter Gesprächspartner.
Der Philosophische Salon Frankfurt am Main läßt den angesprochenen Referenten die freie Wahl des Themas – es wird stets unter dem Schirm der Philosophie seinen Platz finden. Wir haben auch Wünsche und Vorschläge, wenn uns ein bestimmtes Thema auf den Nägeln brennt. Das kann zu spannenden Diskussionen mit den Referenten führen. Damit wird ein reger Gedankenaustausch erfüllt. Dem Vortrag schließen sich Salongespräche an, meist in intimerem Kreis. Außerhalb der monatlichen Abendvorträge sind auch Round Table-Gespräche vorgesehen, wenn die Intensivierung eines Themas gewünscht wird. Derzeit steht die Kosmologie an der Spitze des Interesses.
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